Bahia


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Am 8. Februar 2004 kommen wir in Ilhéus an. Jetzt sind wir in Bahia, angeblich dem afrikanischsten Staat in Brasilien. Hier tickt die Uhr noch langsamer, oder bleibt auch mal stehen. Unser Ziel ist Salvador, wo wir rechtzeitig zum Karneval eintreffen wollen. Auf dem Weg dorthin meiden wir die großen Straßen wo es nur geht, weichen auf Erd-, Sandpisten und Strände aus. Oder tingeln auf Booten von Insel zu Insel.

Grössere Flüsse queren wir im Boot.

Claudia: Auch abseits der Strände bestehen die Wege nur noch aus Sand. Das Örtchen Barra Grande liegt ein bisschen verwunschen am äußersten Zipfel der Halbinsel Maraú. Die Sandstraßen und auch der Dorfplatz sind abends abgesperrt. Für die Kinder sind die Straßen dadurch ein riesengroßerSandkasten. Die Straße nach Cairú führt in stetem Auf und Ab durch steile, palmenreiche Landschaft. Die Leute in den Dörfern laufen vors Haus und schauen uns nach. VW-Busse, vollgepackt mit Menschen, fahren an uns vorbei und hinten baumeln sechs lange Beine aus der offenen Heckklappe. Ich habe das Gefühl, nun wirklich in Bahia zu sein, im normalen brasilianischen Leben abseits der Traumstrände.

Auf der Halbinsel Maraú fahren wir fast nur noch über den Strand.

Eine Fähre soll uns nach Boipeba bringen. Da die Kinder im Ort wissen, dass wir mitfahren wollen, können wir das Boot nicht verpassen. Also streunen wir durch den Ort. Auf einem Hügel über Cairú tront ein altes Kloster. Dort treffen wir auf einen deutschen Pfarrer, der das Kloster heute leitet. Er lässt kein gutes Haar an seinen Vor-Vorgängern, den Jesuiten. Sie hätten die Indianer als seelenlos angesehen, als Sklaven behandelt und ausgenutzt. Wir sind erstaunt, von einem Pfarrer eine derart vernichtende Kritik zur Zeit der Missionierung zu hören. Aber es lässt hoffen, dass die Kirche heute anders agiert. Zwei Stunden schippern wir anschließend gemütlich durch die beeindruckende Mangrovenwelt. Wild wuchert das Wurzelwerk der Bäume ins Wasser. Der Bootsführer muss sich hier gut auskennen, um nicht die Orientierung zu verlieren.

Kämpfen ohne Körperkontakt

In Cairú gibt es keine Eile.

Auf der Insel Boipeba gibt es keine Autos, nur tiefe Sandwege. Der Dorfplatz ist gleichzeitig der zentrale Fußballplatz auf dem auch gern mal rasant mit dem Pferd rübergallopiert wird. Eine große Gruppe Jugendlicher übt Capoeira. Die Männner tragen lediglich weite weiße Hosen, die Frauen dazu noch weiße Tops. Capoeira (Ka-po-ehra gesprochen) ist so etwas wie Karate mit Musik und ohne Berühren. Ein Tanz, bei dem sich zwei tänzelnd gegenübertreten, um dann mit den Beinen wild umeinander herum und aneinander vorbei zu wirbeln. Im Kreis darum stehen weitere Tänzer, die in schneller Folge die beiden Aktiven ablösen. Und ein paar Musiker. Das wichtigste Instrument ist ein Bambusbogen mit einer Saite und einer offenen Kokosnuß als Schallkörper.

Man spricht Deutsch

Ein Mann mit Strohhut kommt uns entgegenspaziert. Unter dem Arm hat er ein Lehrbuch das aussieht wie aus den 60er Jahren. Darauf steht: „Ich spreche Deutsch“. Uwe quatscht ihn an. Es ist Paulo aus Salvador. Im Frühjahr möchte er nach Deutschland, seinen Onkel besuchen und so nutzt er nun jede freie Sekunde, um Deutsch zu lernen. Er bietet uns an, in Salvador in seinem Haus zu wohnen. Das nehmen wir doch gerne an. Aber zwischen Boipeba und Paulos Haus liegt noch jede Menge Sand …

Wo um alles in der Welt ist Morro?

Unser heutiges Etappenziel heißt Morro de Sao Paulo auf der Nachbarinsel Tinharé. Wir stellen uns auf 22 Kilometer gemütliches Strandradeln ein. Quasi ein Erholungstag mit feinen Badepausen. Aber es kommt anders.

Um die Ebbe zu nutzen machen wir uns erst am Nachmittag auf den Weg. Mit einem kleinen Boot überqueren wir die schmale Stelle zwischen Boipeba und Tinharé. Der Ort Morro de Sao Paulo liegt jetzt am anderen Ende der Insel. Auf dem steilen Strand lässt es sich nicht so gut fahren. Ich fühle mich wie auf rohen Eiern. Immer wieder versinkt das Rad in einer tiefen Spur. Dann hilft nur Absteigen und Rausschieben. Später versperrt uns auch noch dichtes Mangroven-Geflecht die Weiterfahrt. Wir müssen durch eine Palmenplantage. Ich überrede den widerspenstigen Uwe, seinen Helm aufzusetzen. Da sind wir dann vielleicht nur bewusstlos, aber nicht gleich tot, wenn eine der Kokosnüsse runterkracht.

Jetzt fängt es schon zu dämmern an. Wie weit ist es wohl noch? Besser umkehren? Eigentlich schon, aber dazu haben wir beide keine Lust. Immer tiefer geht es in den immer dichteren Wald. Wir fühlen uns wie

Hänsel und Gretel auf der Suche nach der Großmutter. Endlich weitet sich das Dickicht wieder und wir erreichen eine breite Sandpiste. Aber jetzt wird der Sand so weich und tief, dass wir nur gaaaanz langsam schiebend vorwärtskommen. Um uns herum ist es immer noch völlig menschenleer. Die Nacht bricht herein, aber der Mond hat keine Lust aufzugehen.
Wir schieben und schieben. Welch wunderbares Training für die Arme und Schultern, wie ich das mag. So sehr haben wir uns noch nie verlaufen. Das soll eine der touristischsten Inseln sein? Wo sind denn die Leute?

Endlich sehen wir eine Haus, hell beleuchtet, mitten im Garnichts. Es gehört zu einem kleinen Flughafen. Und der ist mit einer festen BEFAHRBAREN Piste mit dem Rest der Insel verbunden. Was für ein Gefühl. Mit Lichtgeschwindigkeit sausen wir weiter und bald schon finden wir uns in einer ganz anderen Welt wieder, zwischen Hotels, Strandbars und Restaurants. Erholungshungrige schloffen gemütlich am Strand entlang, etliche Buden locken mit bunten Cocktails.

Strandbar in Morro de Sao Paulo.

Uwe: Am nächsten Morgen wird das ganze Ausmaß des touristischen Ortes sichtbar. Immerhin, es gibt auch hier keine Autos, nur Traktoren. Und wer ein Taxi zum Bootssteg möchte bekommt allenfalls einen Träger mit Schubkarre für das Gepäck. Trotzdem halten wir es in Morro nur bis zum Mittag aus, dann nehmen wir die gemütliche Fähre nach Valenca. Die ist so gemütlich, dass wir erst spät am Nachmittag losradeln können. Damit müssen wir unser Etappenziel Nazaré knicken und steuern stattdessen Guaibim an. Dort klärt sich die Übernachtungsfrage schnell, als uns Wagner anbietet, bei ihm zu zelten. Die brasilianische Aussprache seines Namens klingt ungefähr so wie „Wadschiner“. Jedenfalls folgen wir W. zu seiner Barraca (sprich „Bahaka“), wo gerade noch ein paar Gäste Samba tanzen. Hinter der Hütte gibt es zwischen den Mangroven ein Plätzchen für unser Zelt. In einer großen Kiste werden Krabben gehalten. An einem Baum hängt eine Bananenstaude an der wir uns gern bedienen dürfen.

Zu trinken gibts kühles Bier. Und zu essen? Eigentlich verstehen wir nur wenige seiner Worte, aber seine gestenreichen blumigen Erklärungen lassen uns trotzdem das Wasser im Mund zusammen laufen. Irgendwie bleiben wir bei Moquequa hängen. Und bereuen keinen Bissen. Mmmhh. In einem Pfännchen brodeln lecker Shrimps mit Gemüse in Dendé-Öl, einem dicken roten Palmenöl aus dem Norden Brasiliens. Köstlich. Jede Menge Schälchen drumherum enthalten Sattmacher wie Maniok, Reis, Bohnen und Farinha.

Bei Sonnenaufgang ziehen die Fischer von Guaibim aufs Meer hinaus.

Claudia wacht sehr früh auf und will den Sonnenaufgang überm Meer genießen. Am Strand sind schon einige Fischer dabei, die großen und schweren Einbäume ins Wasser zu hieven. Mit ihrem Körpergewicht bringen sie das Boot leicht zum Kippen, drehen es mal auf die eine, mal auf die andere Seite und manövrieren es langsam zum Wasser. Sobald es schwimmt steigen zwei Leute ins Boot, rudern wie verrückt und werden von einem Dritten dabei unterstützt, die hohen Wellen zu durchkreuzen.

Ein waghalsiges Unterfangen. Sobald die hohen Brecher am Strand überwunden sind, hissen sie ein einfaches Segel und ziehen langsam in Strandnähe davon. Nur einer der Fischer, ein besonders mutiger, nimmt Kurs aufs offene Meer.

Salvador de Bahia

Der Largo do Pelourinho.

Am 18. Februar treffen wir in Salvador ein und steuern schnurstracks zu Paulo, den Deutsch-Lerner den wir auf der Insel Boipeba trafen. Er ist nicht alleine. Um ihn herum wuseln mehrere Arbeiter. Seine Wohnung sieht aus, nein, ist eine Baustelle. Über der Küche strahlt der blaue Himmel. Das Dach ist noch nicht gedeckt. Paulo lebt hier schon seit zwei Jahren. Zwölf Jahre lang spielte er im Symphonie-Orchester von Salvador die „dritte erste Geige“. Vor zwei Jahren ist er ausgestiegen. Das stressige Leben hat ihm nicht mehr gefallen. Jetzt will er lieber reisen. Für einen Brasilianer untypisch: Er mag den Karneval eigentlich nicht. Oje,deswegen sind wir doch hier.

Also, erst mal Samba lernen.

Wir gehen zu Fuß nach Barra. Weil die Busse sowieso im Verkehr stecken bleiben, sagt Paulo. Unterwegs sehen wir einen LKW, auf dessen Ladefläche viele Kinder hocken. Dunkle Gesichter schauen unter der Plane hervor. Was ist denn das für ein merkwürdiger Kindertransport. „Sie kommen aus den umliegenden Dörfern, um auf dem Karneval Geld zu verdienen als Getränkeverkäufer, Dosensammeler, …“ erklärt uns Paulo. Es ist ein bedrückendes Bild.

T-Shirts auf Raten
Die Straße am Strand ist zum Karneval zu einer kilometerlangen Bühne umgebaut. Überall sind Camarotes (erhöhte Tribünen) und Fressbuden. Und Menschen.

Wattstarke Trucks schieben sich durch die tanzende Menge.

Im Mittelpunkt des Karnevals in Salvador stehen die Trio Electricos. Sie sind es, die viele brasilianische Touristen anlocken. Denn auf den Trios spielen die bekanntesten Bands und Musiker des Landes. Wer es sich leisten kann, kauft sich das zugehörige T-Shirt und darf dann innerhalb eines Seils mitzappeln, das einen Bereich um das Trio abgrenzt. Das Hunderte von Metern lange Seil wird von Hunderten von Helfern getragen, gespannt und gegen Eindringlinge geschützt. Das T-Shirt klärt gleichzeitig die Frage der Verkleidung. Es gibt meist keine. Dabei sind die knallbunten Textilien nicht mal schön. Und teuer dazu. Bei Preisen von bis zu 1000 Reais und mehr (300 Euro), zahlen viele ein ganzes Jahr Raten für das begehrte Stück.

Was aus den Trios an Schallpegel rauskommt ist jenseits von Gut und Böse. Ohrenstöpsel verhindern einen sofortigen Gehörsturz. Aber gegen die wummernden Bässe helfen sie nicht. Herzstillstand unmöglich, das Blut zirkuliert einfach im Takt von Ivete Sangalo oder E o Tchan. Die Axé-Musik von E o Tchan klingt anders, afrikanischer als die viele MPB-Musik (Musica Populeira Brasileiro). Und seine beiden Tänzerinnen rechts und links von ihm strahlen eine unglaubliche Energie aus. Er selbst beeindruckt mit heftigen Hüftbewegungen, die weniger mit Tanz als mit sexistischen Andeutung zu tun haben. Patricia, Paulos Freundin mag E o Tchan gerade wegen seiner Frivolität gar nicht. Die steckt wohl nicht nur in seinen Bewegungen sondern auch in seinen Texten. Und wie schlägt sich unser Geiger Paulo im Karneval? Er gibt sich Mühe, aber ein bisschen komisch sieht er schon aus mit seiner Lesebrille und dem Deutschlehrbuch unterm Arm.

Viele Hände in den Taschen

Claudia: Die Camarotes kosten zwar Geld, dafür bieten sie Sicherheit gegen Taschendiebe. Wir entscheiden uns fürs Sparen. Und kämpfen vor allem, wenn ein vorbeijuckelndes Trio Electrico für dichtes Gedränge sorgt. So viele Händen in den Taschen hatte ich noch nie. Aber es wirkt nicht aggressiv oder bedrohlich. Viel mehr wie ein Spiel. „Mal reinfühlen ob da ein Scheinchen ist und ich es unbemerkt kriegen kann“. Ich nehme die Hand einer Frau aus meiner vorderen Jeanstasche raus. Sie schaut ganz unschuldig um sich und vermeidet es, zu mir zu gucken. Und geht weiter. Was soll´s, das Geld steckt eh im Schuh. An Karneval bekommt das Geld in Salvador eine besondere Duftnote.

Uwe: Auch die Polizei mischt in diesem Spiel mit. Ständig sind diese 5er Trupps um uns herum. Mit ihren auffälligen Helmen und Nummern auf der Brust ziehen sie im Gänsemarsch durch die Menge oder sitzen auf einem der zahllosen erhöhten Bänkchen. Alle paar Minuten sehen wir, wie jemand abgeführt wird. Paulo grinst, „die schlimmste Strafe für die Leute ist, dass sie den Rest des Karnevals hinter Gittern verbringen müssen, nicht mehr feiern dürfen“.

Im Pelourinho Viertel hat die Polizei wenig zu tun.

Einerseits sorgt dieser massive Polizeieinsatz für viel Sicherheit (wir sehen in den sechs Karnevalstagen keine einzige Schlägerei), andererseits agiert die Polizei selbst oft ganz schön aggressiv. Mit einem Gesichtsausdruck wie Arnold Schwarzenegger als Terminator schieben sie grob die Menschenmenge aus dem Weg, so dass dadurch Rempeleien entstehen. Oder sie ziehen mit dem Knüppel noch mal kräftig über den Rücken eines Schwarzen, den sie gerade im Polizeigriff abführen.

Claudia: Die Polizei hat einen zwiespältigen Ruf in Salvador. Als sie vor zwei Jahren streikte, wurde die Gelegenheit von vielen zum Plündern genutzt. Die Innenstadt war rechtsloses Gebiet. Andererseits schlägt die Polizei gern mal zu und schlimmer noch: sie schießt. Vor allem wenn das Opfer schwarz ist, weil dann Ärger mit einem Anwalt nicht zu befürchten ist.

Immer wieder werden Leute verhaftet und verschwinden auf nimmer Wiedersehen. Auch dem Neffen eines der Arbeiter bei Paulo erging es so. In Rio hatte uns Ricardo erzählt, dass ein flüchtender Fahrraddieb einfach erschossen wurde.

Dennoch gehören die Polizisten genauso zum Karneval wie die Armee von Getränkeverkäufern, die sich am Rand von den Trios zu einer regelrechten Ameisenstrasse formieren und den Tross mit Styroporkisten auf dem Kopf begleiten.

Hier gibts Zigaretten und Telefonkarten

Nach sechs Tagen Party beginnt die Nach-Karnevals-Zeit. Jetzt müssen wir entscheiden wie es weitergeht. Brasilien liegt ja so nah an Afrika, da muss es doch ein Schiff geben, das rüber bringt. Oder?

Immer wieder werden Leute verhaftet und verschwinden auf nimmer Wiedersehen. Auch dem Neffen eines der Arbeiter bei Paulo erging es so. In Rio hatte uns Ricardo erzählt, dass ein flüchtender Fahrraddieb einfach erschossen wurde.

Dennoch gehören die Polizisten genauso zum Karneval wie die Armee von Getränkeverkäufern, die sich am Rand von den Trios zu einer regelrechten Ameisenstrasse formieren und den Tross mit Styroporkisten auf dem Kopf begleiten.

Nach sechs Tagen Party beginnt die Nach-Karnevals-Zeit. Jetzt müssen wir entscheiden wie es weitergeht. Brasilien liegt ja so nah an Afrika, da muss es doch ein Schiff geben, das rüber bringt. Oder?

Wir informieren uns im Hafen, in Reisebüros und im Internet. Aber unsere Recherche mündet dann doch bei einem Flug von Brasilien nach Südafrika. Wir beschließen, ins herrliche Rio de Janiero zurückzukehren und vor Ort nach günstigen Angeboten zu schauen. Nur 28 Busstunden trennen uns von Rio.

Ach ist das fein, wieder in Rio zu sein.

Am Abend gehen wir nochmal zum Strand, wo Massen von Menschen aufgelaufen sind. Ein DJ legt auf. Auf dem Wasser liegen Hunderte von Booten dicht aneinander gedrängt. Auch dort wird eifrig gezappelt. Eine Fahne auf einem Boot lüftet das Geheimnis: „Fat Boy Slim is fuckin´in heaven“. Aha, Fat Boy Slim wird also auch noch auflegen. Nicht übel. (Anmerkung für Klassik-Fans: das ist ungefähr so, als würde man aus Versehen Pavarotti singen sehen.) Angeblich soll ja Salvador die Partystadt Brasiliens sein. Aber wir sind davon überzeugt, dass Rio dem in Nichts nachsteht. Im Gegenteil.

Letztlich geht unser Flug doch nicht von Rio, sondern von Sao Paulo. Da haben wir zwar überhaupt keine Lust drauf, spart aber 100 Dollar pro Nase und verschlimmert nicht noch weiter unsere Flug-Ökobilanz. Hinten auf meinem Rad klemmt quer der Karton, in den wir alle Taschen zum einchecken stopfen wollen. „Das geht so nicht, zu gefährlich, da fahren die Autos gegen“ klärt mich freundlich ein Brasilianer auf. „So knapp sollen die gar nicht an mir vorbeifahren“, denke ich. Aber in Brasilien gehören die Straßen den Autos. Entsprechend schrecklich wird die Fahrt zum Flughafen über die Autobahnen. Vor allem an den Aus- und Einfahrten wirds lebensbedrohlich. Statt Rücksicht zu nehmen, wird die Lichthupe betätigt, aber Kurs und Geschwindigkeit beibehalten. Gräßlich. Einfach gräßlich und supergefährlich. Ein paar Kilometer vom Flughafen Guarulhos entfernt verbringen wir die letzte Nacht im Hotel. Im Fernsehen laufen Ivete Sangalo und Gilberto Gil, zwei der Karnevals-Promis. Zum Abschied von Brasilien. Morgen geht´s nach Afrika.