Goethe-Institut, Brasilien

Wir besuchten das Goethe-Institut in Rio de Janeiro und trafen eine Konversationsklasse, um über Deutschland zu sprechen.

„Deutschland ist sehr organisiert“.

Was gefällt Euch an Brasilien?

Das Wetter

Die kulturelle Mischung

Die Natur

Das Volk. Sie sind sehr freundlich (wenn sie dich nicht ausrauben, aber selbst wenn sie dich ausrauben, sind sie freundlich. Zumindest einige…)

Das Essen. Reis und schwarze Bohnen. Feijoada ist sehr nahrhaft und gut.

Die Menschen in Brasilien reden gerne miteinander, sie lachen gerne miteinander. In Brasilien schreckt niemand davor zurück, miteinander zu reden. Wir haben viele arme Menschen, aber selbst die armen Menschen sind lachende Menschen.

Wir akzeptieren jede Religion und jeden genetischen Hintergrund. Wir sind keine Rassisten. Wir sind Libanesen, Japaner und haben alle möglichen Herkünfte und Wurzeln, die man sich vorstellen kann, aber wir fühlen uns alle zu 100 Prozent als Brasilianer. Mein Vater kommt z.B. aus dem Libanon und besucht jedes Jahr sein Heimatland, aber er fühlt sich auch als Brasilianer.

Was wisst Ihr über Deutschland?

Ich habe in Deutschland gelebt und am Anfang war es sehr schwierig. Vor allem wegen der Sprache. An der Universität war es nicht so schlimm, weil es dort mehr ausländische Leute gibt.

Es war schwierig, deutsche Freunde zu finden. Es ist eine Art Prozedur, die man durchmachen muss, und es ist schwer, das zu verstehen.

Ja, und wenn man Gäste haben will, muss man sie anrufen, einen Termin vereinbaren, man muss genug Stühle für alle Leute haben. Und man muss pünktlich sein. Es gibt in Deutschland eine Menge Organisation. Zu viel. In Deutschland ist alles organisiert. Man kann nicht einfach hingehen und jemanden besuchen.

Ich mag manche Gerichte und Getränke: Weizenbier, Wein, Schnitzel, Sauerkraut, Bratkartoffeln, Wurst und Brot.

Ich mag die Kultur und die Geschichte Deutschlands. Natürlich nicht die Kriege, aber wenn man die Geschichte kennen lernt, kann man vielleicht verstehen, warum die Deutschen so sind, wie sie sind. Sie hatten sehr schwere Zeiten. In Brasilien haben wir nicht so viel Geschichte.

In den Städten Deutschlands sind die Häuser kleiner als in Brasilien.

Die Deutschen können auch sympathische Menschen sein. Als ich zum Beispiel dort war und mich verirrt habe und einige Leute fragen musste, haben sie sehr freundlich geantwortet.

Konversationsklasse am Goethe-Institut von Rio de Janeiro, Brasilien. 18. September 2003.