Indien > Kerala
Abschied, Landung in Trivandrum, Südindien
Claudia: Mo, 30. September 2002 – Freunde stehen mit einer Flasche Sekt und Wunderkerzen am Bahnhof. Toll! Sie haben sich zur unmenschlichen Zeit von 5.50 Uhr hier eingefunden, um uns zu verabschieden. Wir sehen aus, als hätten wir schon eine anstrengende Reise hinter uns. Die letzten zwei Wochen waren unglaublich stressig. Zu allem Organisieren kam noch das ständige Abschied nehmen. Sich für 18 Monate zu verabschieden fällt gar nicht so leicht. Wir schlafen und essen kaum noch.
Jetzt sitzen wir in Abu Dhabi und genießen den Zwischenstopp. Hier geht es sehr lebendig und international zu. Wir sind die Ausländer. Um uns herum wimmelt es von Frauen mit bunten Kopftüchern und Männern mit langen Hemden und Gewändern. Wir sind in einer anderen Welt.
Am nächsten Morgen landen wir nach 23 Stunden Flug auf dem kleinen Flughafen von Trivandrum im Süden von Indien. Tropische Umgebung, tropische Temperaturen. Wir sind in Indien. Was für ein Gefühl. Wir schrauben unsere Fahrräder unter den Blicken zahlreicher Inder zusammen und machen uns auf den Weg.
Zwar kennen wir die Bilder von Menschen, Kühen und anderen Tieren auf staubigen Straßen, doch jetzt sind wir mittendrin. Und völlig orientierungslos. Die Krähen krächzen. Müll liegt links und rechts am Straßenrand und brennt vor sich hin. Menschen lachen uns von einem Ohr zum anderen mit weißen Zähnen an, winken und rufen „Hello“. Dann die Straßenbaustelle: Frauen sitzen am Rand und klopfen Steine klein. Männer mit Behältnissen mit kleinen Löchern aus denen Teer fließt laufen auf der Straße umher. Das Ganze wirkt wie aus einer anderen Zeit.
„Wo geht es nach Trivandrum?“ „Thiruvananthapuram?“ Aber so freundlich die Leute auch Auskunft geben und den Weg weisen, irgendwie bewegen wir uns doch immer mehr Richtung Kovalam. Wahrscheinlich, weil eigentlich alle Ausländer nach Kovalam wollen. Also gut, wir fügen uns unserem Schicksal.
Erholung am Strand von Kovalam
Kovalam ist ein Badeort ganz im Süden von Indien. Die Sandstrände sind schön und von Palmen umsäumt. Allerdings geht es entsprechend touristisch zu. Zur Zeit gibt es mehr Händler als Touristen. So werden wir auf Schritt und Tritt verfolgt von Sarong-, Trommel- und Obstverkäuferinnen. Es gibt auch viele indische Touristen. Man erkennt sie nicht nur an der dunkleren Hautfarbe, sondern auch daran, dass sie mit Kleidung ins Wasser gehen. Am späten Nachmittag schlafen wir fast über unserem köstlichen Essen ein. Mit letzter Kraft schleppen wir uns zu unserer Unterkunft. Während es draußen gewittert und in Strömen regnet schlafen wir endlich ein und wachen erst nach 14 Stunden wieder auf.
Wir lernen L. kennen. „In Kerala wird der Gast behandelt wie ein Gott“ erklärt er die Gastfreundschaft des indischen Staates an der Südspitze. Er erklärt, wir könnten uns kleiden wie wir wollten und machen was wir wollen. Es wird uns niemand übel nehmen. L. wollte in diesem Jahr nach Deutschland, um Verwandte zu besuchen. Er hat eine Woche lang im teuren Madras auf sein Visum gewartet. Dann ist es abgelehnt worden. Zunächst sei er sehr verärgert gewesen. Er ist extra nach Madras, musste dort so lange warten und dann wurde ihm nicht einmal ein Grund für die Ablehnung genannt. Jetzt sei es aber wieder okay. Vielleicht Schicksal. Vielleicht sollte er jetzt nicht nach Deutschland. Auch sei es schon anders herum gewesen. Eine Italienerin hat ihn einmal gefragt, was sie tun könne, um in Kerala zu leben. Das Touristenvisum gilt nur für ein halbes Jahr. Sie hat ihn gefragt, ob er sie nicht heiraten möge. Wenn auch nicht ganz im Ernst, hat er doch darüber nachgedacht. Aber die Unterschiede in den Kulturen seien zu groß. Zwar gewinnt die Frau an Stellung und ist fast gleichberechtigt, doch sie steht dennoch unterhalb des Mannes, erklärt L.
Wir fragen nach den Händler in Kovalam. L. senkt die Stimme und erklärt, in den Geschäften verkaufen Kaschmiri. Das Geld der Touristen geht dann nach Kaschmir und kommt Kovalam nicht zugute. Was ist mit den Händlern am Strand. Auf uns macht das einen sehr organisierten Eindruck. Die seien aus Kovalam. „Ich habe selbst mal bemalte Blätter verkauft“ erklärt L. Aber er habe die Touristen nicht so sehr bedrängen können und deshalb kein Geschäft gemacht.
Durch indischen Verkehr nach Varkala
Wir fahren weiter nach Varkala. Der National Highway ist grauenvoll . Unterwegs sind Busse, LKWs, Mopeds, Rikschas, Fahrräder und Fußgänger. Dabei ist die Hackordnung klar. So müssen wir als Radfahrer immer wieder aufpassen, dass wir nicht die Fußgänger umfahren, wenn wir von einem Fahrzeug an den Rand gehupt und gedrängt werden.
Varkala ist dagegen erneut wie eine Oase. Auf den Cliffs stehen kleine Hütten. Die Fischerboote sind denkbar einfach aus zwei Palmenstämmen zusammengezimmert. Vor den Hütten am Strand abseits des Ortes schlafen die Fischer, die nachts wieder raus müssen.
Die Küste ist fantastisch. Es sieht ein bisschen aus wie Cornwall mit Palmen. Leider ist das Meer sehr schmutzig. Außerdem macht die indische Art zu baden, mit aller Kleidung an, nicht so viel Spaß. Wir mieten uns eine von drei Bambushütten. Die sind unglaublich nett, wenn auch etwas schimmelig.
Am nächsten Tag stoßen wir auf der Suche nach einem Moskitonetz auf A. aus Kaschmir. Er lädt uns zu einem Tee ein. Er hat einen Laden in Varkala. Hier verkauft er Kunsthandwerk aus Kaschmir. Als Kaschmiri muss er keine Steuern zahlen. In Kaschmir bleiben die Touristen aus. Deshalb ist er während der Saison mit seinem Bruder in Varkala.
Moskitos in Kollam
Weiter gehts nach Kollam. Diesmal auf zunächst kleinen Straßen. Schulmädchen kichern verstohlen in die Hand. Jungen lachen uns breit an…oder aus. Überall wird gewunken und „Hello“ gerufen. Es gibt kein Stück des Weges, auf dem niemand zu sehen ist. Überall sind Menschen unterwegs. Alle freuen sich über unser Aussehen oder unsere Fahrräder.
In Kollam quartieren wir uns im Government Guest House ein. Das liegt 3 km außerhalb in erstaunlich ruhiger Gegend am Ashtamudi-See. Das Government Guest House ist ein ehemaliger britischer Kolonialbau. Sehr pompös und weiträumig. Man bekommt eine Vorstellung davon, wie einst die blassen Engländer hier umhergewandelt sind. Ganz wichtig und reich. Heute stehen noch ein paar alte durchgesessene Möbelstücke herum, aber ansonsten wirkt es sehr spartanisch. Der Wasserhahn am Waschbecken fehlt.
Die sechs Meter hohen Räume rächen sich in der Nacht. Die Moskitos sind einfach nicht zu kriegen, halten uns die ganze Nacht mit ihrem Gesumme und Gesteche wach. Und die drei Geckos an den Wänden leisten wenig Unterstützung.
Backwaters Tour
Uwe: Di, 8. Oktober 2002: Aber mit so einer Nacht ist das wie mit dem Fahrradfahren bei Regen. Irgendwann ist es vorbei und dann ist das Leben umso schöner. Unser Plan für den Tag: Eine gemütliche Bootstour durch die Backwaters nach Allepphy (Allapuzha). Insgesamt fahren wir fast acht Stunden übers Wasser. Und es ist wirklich interessant und macht Spaß, sich die Seenlandschaft, die Fischer und das Treiben am Ufer anzuschauen.
So taucht zum Beispiel ein Mann mit einer Schüssel immer wieder ab, holt Sand vom Grund und kippt ihn in sein Boot. Anschließend steuert er den fast untergehenden Kahn mit einem langen Stock. Ein anderer Mann taucht mit einer Kugel ab, um damit zu fischen. Überhaupt wird in Kerala sehr viel von Hand erledigt, auch von Frauen und auch schwere Arbeit wie Steine schleppen. Am Straßenrand haben wir mal eine Frau gesehen, die sich sechzehn Backsteine auf den Kopf geladen hat. Gegen Abend stehen rechts und links am Ufer Frauen mit ihren Saris und waschen sich oder waschen Fisch. Da die Menschen sehr viel zu tun haben, wird am Abend nicht nur das Abendessen, sondern gleich für den ganzen nächsten Tag gekocht.
Allepphy ist das Venedig von Indien steht auf unserer Karte. Jedem Land sein Venedig, aber bis auf zwei Kanälen fällt uns der Vergleich doch schwer. Aus den Wasserleitungen in unserer Lodge fließt unglaublich braunes Wasser. Am Abend regnet es. Im strömenden Regen gehen wir einkaufen und ergattern endlich ein Moskitonetz, das wir seither immer fleißig einsetzen.
Wir fahren nach Vaikom. Nachdem wir den National Highway verlassen haben, macht das Radeln wieder richtig Spaß. Mit einer Fähre setzen wir von Muhamma nach Kumarakom über. Ohne viel Verkehr radeln wir auf einer kleinen Straße. Wie erholsam. Nett ist auch eine kleine Behelfsbrücke an einer Baustelle über einen Fluss, wo wir nur schiebend rüberkommen. Vaikom empfängt uns mit etwas Regen und einem wunderschönen Wasserkanal am Straßenrand. Schnell finden wir eine Unterkunft direkt gegenüber eines uralten Shiva-Tempels.
Mit Manoj in den Shiva-Tempel
Manoj, ein Freund des Vermieters, bietet uns an, uns um den Tempel zu führen. Vorab gibt es eine Beratung zur angemessenen Garderobe. Claudia ist mit ihrem orangen Fahrrad-Trikot und der orangen Hose offensichtlich angemessen gekleidet (sehr schick!). Aber ich brauche eine helle Hose oder einen weißen Lungee (in Stück Stoff, das die Männer in Kerala sich um den Bauch wickeln und ganz sexy nochmal hochgeklappt in eine Art Minirock verwandeln). Das Hemd müsste ich vor betreten des inneren Heiligtums ausziehen. Einen Lungee besitze ich nur in grün, also muss die dreckige helle Hose her. Die Schuhe lassen wir gleich im Hotel, die sind tabu. Im strömenden Regen gehen wir mit geliehenem Schirm auf das weitläufige Gelände. Um das zentrale Gebäude befindet sich eine große Freifläche mit Wegen, Nebengebäuden und einer hohen Mauer, die alles nach außen abgrenzt. In den inneren Bereich des Tempels dürfen wir nicht rein. Durch die Tür sehen wir ein paar Musiker, die ganz nette Rhythmen drauf haben. Ein älterer Herr erklärt uns einiges zum Hinduismus. Im Dach des Tempels wohnen Fledermäuse oder Flughunde mit ca. 1 Meter Spannweite, die mit ihren langsamen Flügelschlägen eine seltsame Stimmung bewirken. M. erweist sich als guter Reiseleiter, erläutert den Hinduismus, die Kasten und die Geschichte des Shiva-Tempels. Er selbst ist zwar Hindu, äußert sich aber kritisch zum Kastenwesen. Im Shiva-Tempel gab es einen 603 Tage dauernden Streik. Erst dieser Streik setzte durch, dass die „Unberührbaren“ (die unterste Kaste der Hindus) eine Hauptstraße in Vaikom nutzen und in den Tempel durften. Zuvor war dies verboten! Er findet aber auch positive Seiten am Hinduismus. Und es stört ihn auch, dass viele Inder schlechte Dinge aus den westlichen Kulturen annehmen und die positiven Seiten der indischen Kultur mehr und mehr verdrängen. Am Ende unserer Tempelrunde sagt M. „Ich mag diesen Ort nicht“. Wir gehen.
Im Indian Coffee House essen wir zusammen mit Manoj bei Kerzenlicht mit den Fingern leckere Sachen für wenig Geld. Da der Monsun in diesem Jahr ausgefallen ist, muss wegen Wassermangel an den Wasserkraftwerken Strom gespart werden. Da kriegen wir immerhin eine Kerze. Erholsam beim sonst dominierenden Neonröhrenlicht.
Manoj lädt uns zu seiner Familie ein. Obwohl seine Eltern liegen gerade gemütlich vor einem englischsprachigen Fernsehprogramm liegen werden wir freundlich begrüßt. Schnell füllt sich der kleine Raum mit vielen Freunden und Verwandten aus der Nachbarschaft. Draußen wird eine Kokosnuss zerschlagen und wir bekommen ein Glas der leckeren Milch. Was für eine komische Situation. Fast wie im Zoo sitzen wir da, werden angelacht und angestaunt. Manojs Großmutter hat nur noch einen hervorstehenden Zahn und völlig trübe Augen. Sie begrüßt uns überschwänglich. Mit Manojs Hilfe können wir uns ein wenig verständigen und zeigen unser kleines Fotoalbum mit Freunden und Verwandten aus Deutschland. Alle freuen sich und gucken ganz interessiert und wir fragen uns, was sie wohl denken beim Anblick von Claudias biertrinkenden Kolleginnen. Manoj schreibt ein paar Zeilen in unser Album Amicorum.
Ernakulam und Kochin
Die Fahrt nach Ernakulam ist wieder geprägt vom National Highway, alle Versuche, kleinere Straßen zu finden, sind zeitaufwändig und führen immer wieder auf den Highway zurück. Dazu brennt die Sonne wie verrückt. Doch wir schaffen es, uns durch den Verkehr in Ernakulam durchzukämpfen und im Bijou Tourist Home unterzukommen. Mit einer Fähre fahren wir von Ernakulam zur Nachbarhalbinsel nach Kochin. Vom Boot aus wirkt Ernakulam fast schon großstädtisch mit seinen zahlreichen Hochhäusern. Am Wasser liegen große Schiffe. Die Umgebung mit den vielen kleinen Inseln und dem geschäftigen Treiben erinnert schon eher an Venedig.
Kochin ist ganz anders als Ernakulam. Statt überfüllter großer Straßen gibt es kleine Gassen, eine Uferpromenade mit chinesischen Fischernetzen und erstaunliche Ruhe. Wir entdecken einen riesigen „Mothertree“. Einmal im Jahr wird in Kochin ein Baumfest gefeiert.
Kathakali
Am Nachmittag schauen wir uns eine Kathakali-Aufführung an. Kathakali ist ein traditionelles Tanztheater aus Kerala. Die Tänzer werden zunächst aufwändig geschminkt und verkleidet. Bei der Aufführung bewegen sie sich nur wenig. Vielmehr drücken sie sich durch Augenbewegungen, exzessive Gesichtsmimik und Fingergesten aus. Vor der Aufführung stecken sich die Darsteller Samenkörner in die Augen. Es bewirkt, dass das Weiße der Augen rot wird. Angeblich soll´s nicht wehtun!?
Der „Dialog“ wird durch vorgegebene „Sprachmuster“ geführt. Begleitet werden die drei Tänzer durch drei Musiker mit Trommel, einem grellen Schepperinstrument und einem Sänger. Der Gesang erinnert ein bisschen an den Klagegesang des Flamencos. Alles andere ist völlig fremd. Außer die Story, die ist denkbar einfach.
Eine Frau wird von einem Bösewicht angegraben, fast vergewaltigt und geschlagen. Sie rennt nach Hause und klagt ihr Leid woraufhin der Held sich aufmacht, den Bösewicht umzubringen. Dabei macht die Baggerszene den Löwenanteil aus. Eigentlich dauert eine Kathakali-Aufführung bis zum Morgengrauen. Dann wird auch die Geschichte auch tiefsinniger. Wir haben eine touristenfreundliche Kurzversion mit vielen Erklärungen gesehen.
Flucht vor dem Monsun
Claudia, 11. Oktober 2002: Wir wollen dem täglichen Regen entkommen und planen, eine große Etappe mit dem Zug. Maharashtra, die dortigen Berge und die Höhlen von Ellora und Ajanta sind unser nächstes Ziel. Ein Zugticket zu ergattern bedeutet Drängeln und Schieben und Durchsetzen vor Glasscheiben hinter denen unfreundlich bürokratische Menschen – in weißen Arztkitteln! – nur bröckchenweise Auskunft geben. Letztlich schaffen wir es nur auf die Warteliste für den nächsten Tag.
Wenn plötzlich der Boden unter dem Fahrrad fehlt …
Die ganze Nacht regnet es. Und regnet und regnet. Unvorstellbare Wassermengen. Am morgen kämpfen wir uns durch den strömenden Regen zum Bahnhof. Die Straßen haben sich in Bäche verwandelt. Weil wir uns in einer Nebenstraße verfahren haben ruft Uwe „Lass uns umdrehen“ und wendet. Ich denke noch „Jetzt nicht absteigen, sondern schön die Kurve kriegen“. Plötzlich wird es tiefer. Es tut sich ein Loch auf. Kein Boden, kein Halt, ich stürze und sinke ein und wundere mich. Noch immer kein Boden unter den Füßen zu spüren. Was ist das? Ich halte mich am Rand fest und klettere hinaus. Ich bin in einen tiefen Straßengraben gefahren. Das Fahrrad schwimmt. Uwe und ein Inder versuchen, das Rad herauszuziehen. Dabei fällt Uwe auch noch in den Graben. Die Menschen am anderen Ende der Straße winken und deuten an, dass ich bis zum Ende der Straße gehen muss, um wieder sicher auf die andere Seite zu gelangen. Ich stapfe mit einer meiner Fahrradtaschen, die allein davon schwimmen wollte, knietief durchs Wasser um den Graben herum. Jetzt ist alles nass.
Wir müssen zum „Area Manager“ wegen der Plätze im Zug, die wir auf der Waiting-List beantragt haben. In meiner Lenkertasche hat sich ein kleiner brauner See gebildet. Bücher, Minox-Camera und Adresslisten schwimmen darin herum. Der Anblick ist schaurig. Während Uwe die unglaublich langwierigen Formalitäten erledigt, stehe ich vor dem Gebäude und sortiere aus. Eine Frau zupft an meinem Ärmel. Sie führt mich in einen kleinen Raum mit Ventilator und Rattantisch. Hier kann ich in Ruhe die Tasche leeren.
Uwe: Im Büro des „Area Managers „werde ich komisch angeschaut. „Kennt ihr solchen Regen in Deutschland nicht?“. Unsere Plätze scheinen immer noch unsicher zu sein. So organisiert der normale Ticketverkauf ist, so unorganisiert erscheint mir der Prozess der Warteliste. Zwei Frauen telefonieren geschäftig, um mir nach ca. 15 Minuten zu eröffnen, dass wir nur noch AirConditioned fahren können. Das bedeutet, einen deftigen Aufpreis zahlen zu müssen. Egal, ich willige ein. Weiter geht’s zum Gepäckschalter. 40 kg pro Person darf man mitführen. Wir lachen laut, sind dann aber doch erstaunt, dass alle unsere Taschen zusammen immerhin 59 kg auf die Waage bringen.
So sitzen wir letztlich im Zug mit Gardinchen und Klimaanlage, fühlen uns wie im Orient Express und breiten so gut es geht all unsere nassen Sachen aus.