Ko Samet und Khao Yai


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Hallo, kann uns jemand helfen?

Uwe: 16. Januar 2003. Gemütlich erreichen wir mit dem Zug am späten Vormittag die Endstation Ban Plu Ta Luang. Wir fahren schnurstracks ans Meer. In einem kleinen Dorf vorm Hafen sehen wir viele vorgelagerte Inselchen. Ko Kahm wäre vielleicht interessant? Schon bald will uns ein junger Thai rüberfahren. Aber wir können ohne Thai-Kenntnisse keine eindeutigen Infos zur Insel und zu Unterkünften bekommen. „Fishing, fishing“ sagt er immerzu. Nee, fischen wollen wir jetzt nicht. In einem Restaurant ignoriert eine Frau ganz einfach unsere Anwesenheit. Da ist sie wieder, die thailändische Schüchternheit. Am Straßenrand sind Männer mit einem Hahnenkampf beschäftigt. Wir trinken noch etwas und fahren davon. Schade eigentlich, der Ort wirkt irgendwie interessant. Denn es gibt ohne Ende Billardtische und Karaoke-Bars. Es könnte ein Paradies sein, wenn wir nur Thai könnten.

Am langen Strand zwischen Ban Phala und Ban Phayun suchen wir weiter. Fast nur Schilder in Thai, wenig Hotels und wenn dann sehr teuer. Wir landen vor einem Appartment-Haus in Strandnähe. Auf Englisch fragt uns ein Ausländer, ob er uns helfen kann. Als ich nach einem Hotel frage, lädt er uns zu sich ins Haus ein.

Claudia: … und rettet uns vor dem ausgestorbenen Luxushotelbunker nebenan. Obwohl ich schon befürchtet habe, dass Uwe schwach wird und 1.300 Baht für das Zimmer hinlegt. „Sing with a beautiful hostess on your side“ verspricht ein riesiges Werbeschild. Der Ärmste konnte noch immer keine Schnulzen zum Besten geben.

Britische Gastfreundschaft

Die zweieinhalb Tage Andrew und Act, einer thailändischen Kollegin, sind nicht nur sehr unterhaltsam mit feinstem englischem Humor, sondern auch ein prima Thailand-Einstiegskurs. So können wir jetzt „nit noi“ – ein bisschen – Thai, haben uns durch etliche Thai-Köstlichkeiten gefuttert und können nun auch ein vegetarisches Essen bestellen, das es überall in Thailand gibt: „Pad pak ruam“ und kennen die beste thailändische Biermarke: Leo. Zudem kriege ich noch ein schickes Armband geschenkt. Danke Act und Andrew.

Derart gestärkt radeln wir weiter zur Insel „Ko Samet“. Wir wollen noch ein bisschen Schnorcheln, bevor wir dem Meer den Rücken zukehren. Noch eine kurze Fährfahrt und wir sind da.

Auf der Insel

Ko Samet ist ein Nationalpark. Doch die Bungalowsiedlungen sind dicht aneinandergereiht. Läuft man die Ostküste entlang, folgt eine auf die nächste, zu jeder gehört noch ein Restaurant und ein Strandcafé.

Viele Restaurants sind wild beleuchtet. Ist das noch die Weihnachtsdeko oder sieht es hier das ganze Jahr über so aus? Von Naturschutz ist jedenfalls nicht viel zu spüren. Überall werden Motorräder verliehen, dabei ist die Insel gerade mal fünf Kilometer lang, also nun wirklich nicht groß. Trotzdem ist es eine schöne Insel mit superfeinen weißen Stränden mit schattenspendenden Bäumen. Und die kleinen Bungalowhütten sind längst nicht so auffällig wie die Hotelburgen auf dem Festland.

Was wir nicht in den Köpfen haben….

Am Frühstückstisch stellen wir fest: Künftig müssen wir vorsichtiger sein und mehr auf unsere Sachen achten! Immer wieder vertrödeln wir Dinge oder sind unachtsam. Gestern baumelte unser Vorhängeschloss lose vor der Tür unserer Hütte. Ein ganzer Tag freier Eintritt für jeden zu unserem Hab und Gut. Zum Glück scheint keiner Interesse gehabt zu haben.

In Delhi hatte Uwe die Digitalkamera neben dem Computer eines Internet-Cafes vergessen. Erst am nächsten Morgen bemerkten wir es. Der Betreuer des Internet-Cafes begrüßt uns mit den Worten „Sagt nichts, ich weiß, was ihr sucht“ und zieht die Kamera aus der Schublade. Ebenfalls in einem Internet-Cafe lasse ich einen Zettel mit den Zahlen für unsere Bankkonten liegen, finde ihn dort am nächsten Tag wieder. Unsere ersten Handtücher hängen in Bharatpur zum Trocknen. Mein Tacho wurde wahrscheinlich auf einer Nachtfahrt im Zug geklaut, ich hatte vergessen, ihn abzunehmen. Ein Tuch von mir ist einfach verschwunden. Ja und jetzt habe ich ein T-Shirt in den sanitären Anlagen hängen lassen. In Zukunft werden wir vorsichtiger sein, da sind wir wild entschlossen. Wir ziehen los, um mein T-Shirt zu bergen. Plötzlich hören wir eine Stimme hinter uns rufen. Es ist die Kellnerin aus dem Frühstückslokal. Sie winkt, in der Hand hält sie unser Handtuch.

Wo gehts lang?

Uwe: Mittwoch, 22. Januar 2003/2546, auf Ko Samet kommt bei uns unweigerlich Urlaubsstimmung auf. Doch nach zwei Tagen Trubel sind wir ganz froh, die touristische Insel wieder zu verlassen. Wir radeln nach Ban Khai, einem kleinen, völlig untouristischen Ort. Das ist schön, und auch schwierig, weil kaum jemand Englisch spricht und wir nur wenige Brocken Thai.

Aber es ist witzig. Wenn es einer von uns schafft, unseren Zielort richtig auszusprechen, entbrennt sofort eine Diskussion darüber, wie wir am besten dorthin fahren und es wird wild in unseren Karten herumgezeigt und gemalt.

Claudia: Uwe versucht, eine Frau davon abzuhalten, seine Karte vollzukritzeln, indem er ihr meine zuschiebt. Fast hätte es geklappt, sie malt fröhlich auf meiner Karte weiter. Uwe grinst. Aber da hat er sich zu früh gefreut. Ihr Mann greift sich seine Karte und ereifert sich ebenfalls, mit dicken Kugelschreiberstrichen die Karte zu verunstalten.

Die Polizei, dein Freund…

Uwe: Noch schlimmer sind die Auskünfte zu Übernachtungsmöglichkeiten. In Bhan Kai will uns die Polizei nach Rayong schicken, obwohl es im Ort ein Motel gibt. Und ein Polizist in Nong Yai nennt uns ein Hotel in Bo Thong (sprich: Booooh Thhhhhoooong), das es nicht gibt. Trotzdem mögen wir die Polizei, speziell in Bo Thong. Die lassen uns nämlich kurzerhand im Polizei-Schulungsraum übernachten.

Und wie schneidig die Polizisten aussehen, mit ihren hautengen, maßgeschneiderten Hemden. Das wäre in Deutschland komisch, da würden bestimmt einige Bierbäuche offenbar werden. Die Polizisten in Bo Thong sind jedenfalls rank und schlank. Aber sie machen ja auch viel Sport. Auf dem Polizeigelände schauen wir bei einem Spiel zu, das wie eine Mischung aus Volleyball und Kick-Boxen aussieht. Zwei Dreier-Mannschaften stehen sich auf einem Volleyball-Feld gegenüber. Der Ball wird mit den Füßen gekickt, manchmal auch geköpft. Das Netz hängt auf Kopfhöhe und auf dieser Höhe schwirren auch die Füße der Spieler rum. Beeindruckend.

Claudia: Wir laufen durch den Ort, der aus viel zu großen Straßen und dem obligatorischen Kloster besteht. Was wirklich erstaunlich ist: Die Wohnräume sind tagsüber offen und nachts oft nur durch ein Rollgitter von der Straße getrennt. Durch das Gitter kann man problemlos hindurchschauen. Keine Privatsphäre. Da sind holländische Gardinen ja die reinste Zugeknöpftheit. Zu sehen sind Sofa, Vitrine, Fernseher…und natürlich der Pick-up. Mitten im Wohnzimmer.

Unser Etappenziel ist der Nationalpark Khao Yai. Der Weg führt tagelang durch wenig reizvolles Plantagengebiet. Manchmal auf staubigen Pisten. Immerhin stehen hier statt Weizen- und Maisfelder viele Palmen. Doch manchmal fühlen wir uns an das Münsterland oder sogar Ostfriesland erinnert. Plattes Land, Felder und weite Sicht.

Und nach dem Essen noch ein Liedchen

Uwe: Verhungern oder Verdursten ist nicht möglich. Überall gibt es am Straßenrand nette kleine Restaurants. So machen wir mal wieder eine Pause. Am Nachbartisch sitzen vier Männer, ca. 40 bis 50 Jahre alt. Auf dem Tisch stehen fünf leere Bierflaschen. Da holt ein Mann drei dicke Ordner. Angesichts der seriös erscheinenden Gesichter denke ich an eine Besprechung. Doch der Mann holt noch zwei Mikrophone. Bei mir fällt der Groschen: Karaoke. Und kurze Zeit später geht es auch schon los. Alle schauen gebannt auf den Bildschirm eines Karaoke-Automaten, einer singt. Leider schlecht, zumindest für meine Ohren. Die Musik dazu ist auch nicht besser. Aber die Stimmung ist gut.

Wo die großen Elefanten spazieren gehen

Der Khao Yai Nationalpark ruft. Je tiefer wir in den Park radeln, desto ruhiger wird die Straße. Wir sind zeitweise allein. Ganz allein? Wir sehen viele Tierspuren. Rechts und links der Straße führen Trampelpfade in den Dschungel. Und auf der Straße liegt ein großer Elefantenköddel neben dem anderen. Sie scheinen die Straße als Latrine zu benutzen. Oder vielleicht einfach nur zum Spazierengehen? Wenn ich Elefant wäre, würde ich auch die Straße nehmen. Da stören keine Bäume und kein Gestrüpp. Aber was machen wir eigentlich, wenn wir Elefanten begegnen? Sind die friedlich? Wie sollen wir uns verhalten? Am Parkeingang hat man uns bedenken- und kommentarlos weiterradeln lassen. Ist es also ungefährlich. Oder wissen sie einfach nicht, wie langsam wir sind. Schließlich geht es 700 Höhenmeter bergauf.

Bald dämmert es. Uns wird zunehmend mulmig. Ich freue mich inzwischen über jedes Auto, das ab und zu vorbeikommt und uns gegebenenfalls „retten“ könnte. So steigern wir uns ein bisschen in unsere Unsicherheit hinein und radeln automatisch schneller. 30 Kilometer nach dem Parkeingang erreichen wir eine bewohnte Hochebene. Beruhigt rollen wir die letzten Kilometer zum Campingplatz.

Im Regenwald

Am nächsten Tag wandern wir durch den Dschungel. Obwohl wir weder Tiger, Bären, noch Elefanten sehen, ist es faszinierend. Soviel Grünzeug auf einem Haufen habe ich noch nicht gesehen. Ein bisschen ist es, wie durch ein großes botanisches Gewächshaus zu wandeln. Nur noch größer und vor allem chaotischer. Da steht nicht ein Baum einfach nur neben dem anderen. Der ganze Wald ist ein riesiges Geflecht aus Stämmen, Blättern und Ranken.

Dabei entstehen ganz merkwürdige Formen und Richtungen. Lianen ziehen sich über 20 Meter schräg nach oben, machen Kringel und Schnörkel. Oder sind in sich völlig verdreht. Im krassen Gegensatz dazu beobachten wir eine Termitenstraße. Zu Tausenden ziehen sie unglaublich diszipliniert über Stämme und Steine. Fast wie die Autos auf den belebten Straßen Bangkoks.

Claudia: Im Besucherzentrum erkundigen wir uns nach den Elefanten. Die sind meistens nachts auf der Straße unterwegs. Die jungen Elefanten sind sehr neugierig und kommen auf einen zu. Man sollte jedoch Abstand halten, weil man sonst die Eltern verärgert. So viel zu den Verhaltensregeln bei Elefanten.

Mit Tigern ist das schon schwieriger. Davon zeugt eine reißerische Story im Zentrum. Vor vier Jahren sind zwei Ranger am frühen Nachmittag beim Wäschewaschen überfallen worden. Der Tiger hat sie schwer verwundet, konnte verjagt werden. In der folgenden Nacht überfiel er erneut das Camp und musste erschossen werden. Jetzt fristet er ein ausgestopftes Dasein.

Uwe: Nach zwei Tagen sausen wir auf supersteilen Straßen wieder raus aus dem Park. Hmmh, soll ich mich jetzt über die rasante Abfahrt freuen oder mich ärgern, dass die hart erkämpften Höhenmeter so schnell wieder futsch sind? Die nächsten Kilometer geben die Antwort. Für ein bis zwei Stunden ist uns noch sanftes Bergabfahren gegönnt. Wie mit einen Hilfsmotor gleiten wir durch schöne Landschaft mit schroffen Kalkfelsen. So soll`s sein. Traumhaft. Nach 35 Kilometern hat der Spaß ein Ende und wir stoßen auf eine vielspurige Autobahn.

Leben mit der Autobahn

Claudia: Was für ein Kontrastprogramm. Zwar gibt es auch hier wieder einen „sicheren“ Seitenstreifen, aber der Verkehr ist sehr stark. Ich bin immer wieder erstaunt, dass direkt an der Autobahn alte Häuser stehen, Menschen leben, Schulkinder auf dem Seitenstreifen spazieren oder Frauen mit Kostümchen versuchen, über die Mittelbetonierung zu klettern, um auf die andere Straßenseite zu gelangen.

Das ist einer dieser Hungertage! Im Nationalpark war es zu schön, in den Bergen dahinter zu einsam und auf der Autobahn zu schrecklich, um etwas zu essen. Wenn ich nicht bald was zu essen kriege, falle ich noch über so ein gegrilltes Hühnchen oder gar über einen dieser undefinierbaren Fleischbällchenspieße her. Überall am Straßenrand gibts Gegrilltes. Aber wir entkommen der Salmonellen- und Parasitengefahr und schaffen es noch bis Saraburi. Und hier gibt es, wie in nahezu jeder thailändischen Stadt, einen Nachtmarkt, gleich in der Nähe unseres Hotels. So futtern wir uns am späten Abend durch: Reis mit Gemüse, Omelette und Garnelen, Pfannkuchen mit Bananen, frische Ananas und zum Schluss noch einen Kaffee. Dass der Nachtmarkt ein echter Nachtmarkt ist, merken wir in unserem Hotelzimmer. Die ganze Nacht dudelt Musik, dazu piepst die Zugschranke. Frühmorgens sind die Stände dicht. Dann gibt es eine Morgenmarkt – anderswo.

Ayutthaya, die alte Hauptstadt von Siam

Uwe: Unser nächstes Ziel ist Ayutthaya. Hier gibt es viele alte Wats und Ruinen zu bestaunen. Denn Ayutthaya war früher die Hauptstadt Thailands, oder besser Siams, wie es bis zur Umbenennung vor 64 Jahren hieß. Uns zieht es zunächst zum Wat Mahathat. Zwischen Bäumen stehen noch viele Gemäuer und Reste von Türmen. Alles ist aus kleinen roten Ziegelsteinen gemacht. Viele Türme stehen sehr schief. An einem schattigen Platz sitzt eine gut erhaltene Buddhastatue und ist mit einem orangefarbenen Tuch bekleidet. Ganz in der Nähe bewundern wir die hübscheste Figur von ganz Ayutthaya. Der Kopf einer Buddhastatue ist so von den Wurzeln eines Baumes umschlungen, als würde er friedlich in den hölzernen Armen schlafen.

Mit dem Fahrrad stolpern wir von Ruine zu Ruine und passen auf, dass wir den entgegenkommenden Elefanten nicht in die Quere kommen. Wo es was zu sehen gibt, tummeln sich die Touristen. Zumal Ayutthaya nur zwei Autostunden von Bangkok entfernt liegt. Busladungen werden vor den Ruinen ausgeworfen, die Begleiter setzen ihr „Land-des-Lächelns-Lächeln“ auf und die Budenbesitzer vor den Ruinen preisen gelangweilt ihre landestypischen Souvenirs an. Das Tagesprogramm scheint erbarmungslos zu sein. Ich staune über den zackigen Schritt mancher Ankömmlinge und bin froh, dass wir unseren Weg und unser Tempo selbst bestimmen.

Radlertreff in Bangkok

Manchmal kommt`s aber doch anders. Eigentlich wollten wir mit dem Zug nach Chiang Mai, um in Thailands Norden zu radeln. Am Abend erfahren wir per E-Mail, dass Hendrik und Simone, unsere Freunde und Asienradler, in Bangkok sind. Nachdem wir uns in Indien so knapp verpasst haben, müssen wir jetzt die Chance für ein Treffen nutzen. Zumal uns nur 84 Kilometer trennen. Wir fahren also noch einmal nach Bangkok.

In Bangkok beim Einchecken im Guesthouse auf der Khao San Road läuft mir Hendrik über den Weg. Wir fallen uns laut in die Arme. Simone und Claudia haben sich derweil auf der Straße bei den Fahrrädern getroffen. Ach ist das toll. Wir sitzen kurze Zeit später im Cafe und erzählen und erzählen. Ab und zu wechseln wir die Lokalität, ansonsten reden wir einfach viel über unsere Reiseerlebnisse und weiteren Pläne. Erst kurz vor 5 Uhr am Morgen gehen wir ins Bett.

Die Prinzessin lässt warten

Sonntag, 2.2.03. Zwei Tage später ist wieder Abschied angesagt. Wir wollen mit dem Nachtzug nach Chiang Mai, in den Norden von Thailand. Um 22 Uhr soll es losgehen, die Fahrräder müssen wir zwei Stunden früher aufgeben. Wir machen uns frühzeitig zum Bahnhof auf, wollen nicht im Dunklen durch die Stadt radeln. Ich wundere mich über den heftigen Verkehr am Sonntagabend. Nichts geht mehr, die Straße ist völlig verstopft. Über Gehwege und Nebenstraßen kämpfen wir uns weiter. Bis wir den Grund des Chaos entdecken. Einige Straßen sind gesperrt, weil die Tochter des Königs anlässlich des chinesischen Neujahrs durch Bangkok wandelt. Das wollen wir uns nicht entgehen lassen, und Tausende andere auch nicht. Die Straße ist gesäumt von Menschen und hell beleuchtet. Mobile Generatoren versorgen riesige Scheinwerferbatterien mit Strom. Überall sind wieder die schicken Polizisten zu sehen. Bodyguards prüfen mit kritischem Blick die Umgebung. Mit der Zeit kommen wichtige Menschen in unterschiedlichsten Uniformen. Nur die Prinzessin kommt und kommt nicht. Wir verlieren die Geduld, wollen nicht zu spät zum Bahnhof und fahren kurz nach 19 Uhr weiter, leider ohne einen Teil der königlichen Familie gesehen zu haben.

Schon wieder kopflos unterwegs

Schnell sind wir am Bahnhof und steuern das Büro für den Versand unserer Räder an. Als wir nach den Tickets gefragt werden, schwant Claudia plötzlich Böses. War da nicht noch ein anderer Zug als der um 22 Uhr? Tatsächlich, wir haben ein Ticket für den Zug um 19.40! Gleichzeitig mit uns erkennt der Mann von der Bahn, dass die Zeit verdammt knapp wird. Er schaut hektisch Richtung Gleise, wir schauen auf die Uhr. 19.20 Uhr. Scheiße. Wir jagen mit den Rädern über die Bahnsteige. Ich ignoriere einfach den Ruf eines Beamten „No cycle, no cycle!“. Wir müssen den ganzen langen Zug abradeln, der Gepäckwagen ist direkt hinter der Lok. Gepäck runter, Fahrräder in den Wagen. Mit all den Taschen müssen wir wieder fast den ganzen Zug zurück. Mal wieder haben wir mehr Glück als Verstand. Kaum dass wir schließlich völlig verschwitzt auf unseren Plätzen sind, fährt der Zug auch schon los.